In wenigen Tagen ist es soweit: Im Kino startet der Film „Once Upon a Time in Hollywood“. Unser Redakteur Marcel Flock hatte die Möglichkeit, den Streifen von Quentin Tarantino zu sehen.
Wir schreiben das Jahr 1969. Die Goldene Ära wurde längst durch das New Hollywood abgelöst, dass unter anderem Größen wie Steve McQueen, Roman Polanski, Paul Newman, Robert Redford hervorbrachte. Hinzu kommt aber auch die Hippiebewegung und die Manson Family.
Quentin Tarantino hat sich diese Zeit nun zum Thema seines neusten Films „Once Upon a Time in Hollywood“ gemacht. Ein Titel angelehnt an die Filme des Großmeisters Sergio Leone. Anfangs fälschlicherweise angekündigt als Charles Manson Family Biopic, welches nur am Rande behandelt wird, geht es Tarantino in dem Film vor allem um den Blick hinter die Kulissen Hollywoods aus Sicht von 3 Personen, der einer Schauspielerin, eines Schauspielers und eines Stuntmans.
Einerseits eine Liebeserklärung an das Hollywood der 60 Jahre gespickt mit Filmverweisen Auf gesprengte Ketten und einer Vielzahl eingestreuten, minütigen Cameos eines großen Starensensembles.
Dennoch entgleitet ihm dabei nicht, das Lebensgefühl dieser Zeit einzufangen. Sei es mit langen Autofahrten durch das nächtliche Los Angeles oder auch die verschiedenen Kameraeinstellungen die Margot Robbies Sharon Tate stilvoll im Szene setzen.
Was uns wiederum zu dem Kernelement eines jeden Tarantinos führt, sprich die ikonischen Dialoge, die hier im Gegensatz zu The Hateful Eight hier nicht ins Uferlose ausarten, sondern sich subtil in die Geschichte einfügen. Dabei entstehen so emotionale Szenen wie als Rick einem 8 jährigen Mädchen sein Herz ausschüttet, dass ihn ermutigt weiter zu machen. Oder auch die im Trailer angeteaserte Bruce Lee- Brad Pitt Kampfszene.
Zusätzlich verdeutlicht Once Upon a Time in Hollywood Tarantinos Liebe zum Western, welche sich in Form von Filmprojekten ausdrückt. So ist es wenig verwunderlich, dass diese fast ausschließlich im Western Genre beheimatet sind. Da passt es auch ganz gut, dass die Chemie zwischen DiCaprio und Pitt vollends aufgeht. Sein Vergleich mit Newman und Redford trifft hier voll ins Schwarze.
Was allerdings die Manson Family betrifft, hat sich Tarantino einen besonderen Spaß erlaubt. Anstatt sie biographisch einzubauen, verkommen diese zu Karikaturen, Witzfiguren ihrer Selbst und dienen lediglich dem Unterhaltungswert. Dabei bewegt er sich auf dem schmalen Grad zwischen Fiktion und Realität, die nach und nach miteinander verschmelzen und den Zuschauer in seiner Erwartungshaltung völlig aus dem Konzept bringen.
Heißt all das, was der Zuschauer vom heutigen Kino gewohnt ist, wird er hier nicht finden. Once Upon a Time in Hollywood ist eine Aneinanderreihung von Szenen, die durch eingeschobene SubPlots ständig unterbrochen werden und einem Ende führen, dass jeglicher Vernunft trotzt. Und genau das, macht ihn so außergewöhnlich.
„Once Upon a Time in Hollywood“ startet am 15. August 2019 im Kino.